Arbeitszeiterfassung & Lehrer: Pflicht, Herausforderung und Chance für das Schulsystem#Rechtliches, #Zeitmanagement 21. April 2025/von Fabian Neiger/21 min readInhaltsverzeichnis Arbeitszeiterfassung Pflicht Bundesländische Regelungen Digitale Zeiterfassung für Lehrer Technische Anforderungen & Datenschutz Tipps für Lehrkräfte Die Diskussion über die Arbeitszeiterfassung für Lehrerinnen und Lehrer hat in den letzten Monaten stark an Fahrt aufgenommen. Auslöser war unter anderem ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts, das die Pflicht zur Arbeitszeiterfassung für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach dem Arbeitszeitgesetz betont. Diese Entscheidung hat eine lang schwelende Debatte neu entfacht: Müssen künftig auch Lehrkräfte ihre Arbeitszeit dokumentieren? Und wenn ja – wie? Im Zentrum steht dabei nicht nur die rechtliche Pflicht, sondern auch die Frage nach Gerechtigkeit, Transparenz und machbarer Umsetzung in einem ohnehin stark belasteten Berufsfeld. Denn die Arbeitszeit von Lehrkräften ist in vielen Bundesländern weder exakt geregelt noch wird sie flächendeckend erfasst. Der Großteil der Lehrerarbeit findet außerhalb des Unterrichts statt – häufig unsichtbar und unbezahlt. Der folgende Artikel beleuchtet die aktuelle Lage, politische Positionen, rechtliche Grundlagen und mögliche Systeme zur Erfassung der Lehrerarbeitszeit – und zeigt, warum gerade in der Arbeitszeiterfassung eine große Chance für bessere Arbeitsbedingungen liegen kann. Rechtlicher Hintergrund: Pflicht zur Arbeitszeiterfassung Im Jahr 2022 entschied das Bundesarbeitsgericht zur Arbeitszeiterfassung: Unternehmen in Deutschland sind verpflichtet, ein System zur Erfassung der Arbeitszeit ihrer Beschäftigten einzuführen. Diese Pflicht zur Arbeitszeiterfassung betrifft theoretisch alle Arbeitnehmer – doch wie steht es um verbeamtete Lehrkräfte? Und in welchem Umfang betrifft das Urteil auch die Schulen? Das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) gilt grundsätzlich für Arbeitnehmer. Viele Lehrerinnen und Lehrer sind allerdings als Beamte tätig – was die rechtliche Lage komplizierter macht. Während für angestellte Lehrkräfte eine klare Pflicht zur Zeiterfassung abgeleitet werden kann, ist die Situation für Beamte weniger eindeutig. Dennoch mehren sich Stimmen aus Politik und Wissenschaft, die auch hier eine gesetzliche Verpflichtung ableiten möchten – insbesondere im Sinne der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers. Gerichtliche Entscheidungen wie der Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg oder der Gerichtshof der Europäischen Union bringen zusätzlich Dynamik in die Diskussion. Das Ziel: eine flächendeckende, nachvollziehbare Regelung für alle Beschäftigten im Bildungswesen, unabhängig vom Status. Arbeitszeiterfassung für Lehrerinnen und Lehrer: Der Flickenteppich der Bundesländer Die Debatte rund um die Arbeitszeiterfassung für Lehrerinnen und Lehrer hat Fahrt aufgenommen – doch ein bundesweit einheitlicher Fahrplan ist nicht in Sicht. In Deutschland liegt die Bildungspolitik in der Verantwortung der Länder. Deshalb geht jedes Bundesland unterschiedlich mit der Frage um, wie die Arbeitszeit von Lehrkräften erfasst und bewertet werden soll. Während einige bereits Pilotprojekte gestartet haben oder an konkreten Lösungen arbeiten, stehen andere noch ganz am Anfang. Die Ansätze reichen von digitalen Testphasen über anonymisierte Erhebungen bis hin zur Forderung nach zentralen Vorgaben. Sachsen: Mit wissenschaftlicher Grundlage zur Vorreiterrolle Ein besonders aktives Beispiel ist Sachsen. Das Kultusministerium hat bereits eine umfassende Arbeitszeituntersuchung für Lehrkräfte in Auftrag gegeben. Diese Untersuchungen lieferten detaillierte Einblicke in die tatsächliche Arbeitsbelastung von Lehrerinnen und Lehrern – weit über den reinen Unterricht hinaus. Basierend auf diesen Daten kündigte Kultusminister Christian Piwarz im Jahr 2023 die Erprobung eines digitalen Zeiterfassungssystems im Rahmen einer Pilotphase an. Ziel ist es, ein fundiertes und gerechtes Arbeitszeitmodell zu entwickeln, das den realen Anforderungen im Schulalltag gerecht wird. Sachsen könnte so eine Vorreiterrolle einnehmen und zur Blaupause für andere Bundesländer werden. Niedersachsen: Anonymisierte Erfassung statt Pflichtsystem In Niedersachsen läuft derzeit ein alternatives Modell. Lehrkräfte erfassen ihre Arbeitszeit in regelmäßigen Abständen anonym, die gesammelten Daten werden zentral ausgewertet. Dieses Verfahren dient nicht der individuellen Kontrolle, sondern soll die tatsächliche Arbeitsbelastung in den Schulen besser abbilden. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen als Grundlage für weitere politische Diskussionen und Verhandlungen mit den Lehrerverbänden dienen. Das Modell zeigt, dass eine vorsichtige, datengestützte Annäherung an das Thema möglich ist – und gleichzeitig praxisnah umgesetzt werden kann. Bremen: Offenheit für digitale Lösungen Auch in Bremen hat die Diskussion konkrete Formen angenommen. Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp sprach sich öffentlich für eine moderne und flexible Form der Arbeitszeiterfassung aus. Besonders wichtig ist ihr dabei die Frage nach Gerechtigkeit beim Ausgleich von Mehrarbeit. Die politische Linie in Bremen ist klar: Die Arbeitszeiterfassung soll den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, einschließlich der Lehrkräfte, dienen, nicht sie zusätzlich belasten. Wie genau ein entsprechendes System aussehen könnte, ist jedoch noch offen – das Land beobachtet die Entwicklungen in anderen Bundesländern aufmerksam. Nordrhein-Westfalen: Freiwillige Systeme in Erprobung Nordrhein-Westfalen verfolgt eine flexible Strategie. Einige Schulen im Land haben bereits erste Schritte zur Einführung digitaler Zeiterfassungssysteme unternommen. Gleichzeitig prüft die Landesregierung, ob ein freiwilliges Modell eine geeignete Übergangslösung darstellen könnte. Schulministerin Dorothee Feller betont, dass neue Regelungen den administrativen Aufwand für Lehrerinnen und Lehrer nicht erhöhen dürfen und sich in die schulischen Strukturen integrieren lassen müssen. NRW zeigt sich offen für individuelle Lösungen auf Schulebene – ein zentral gesteuertes Modell wird derzeit noch nicht angestrebt. Hessen: Pilotprojekte und politische Diskussion In Hessen ist die Diskussion ebenfalls fortgeschritten. Das Bundesland testet derzeit in ausgewählten Schulen, wie sich digitale Arbeitszeiterfassungssysteme in den Schulalltag integrieren lassen. Diese Pilotprojekte sollen zeigen, welche Lösungen praktikabelsindund welche nicht. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Hessen fordert, dass die speziellen Anforderungen des Lehrerberufs berücksichtigt werden und die Erfassung nicht zu einer zusätzlichen Belastung führt. Die Ergebnisse der Pilotphasen sollen als Entscheidungsgrundlage für eine mögliche landesweite Einführung dienen. Baden-Württemberg: Forderung nach zentraler Lösung In Baden-Württemberg fordert der Verband Bildung und Erziehung (VBE) eine verbindliche, landesweit einheitliche Lösung zur Arbeitszeiterfassung. Die Landesregierung prüft derzeit verschiedene digitale Systeme, die eine effiziente Erfassung ermöglichen und gleichzeitig die Verwaltungskosten möglichst gering halten sollen. In der politischen Diskussion steht dabei weniger die Kontrolle der Lehrkräfte im Vordergrund, sondern vielmehr deren Schutz vor Überlastung. Ziel ist es, mit Hilfe einer transparenten Dokumentation langfristig faire und gesundheitsverträgliche Arbeitsbedingungen zu schaffen. Bayern: Vorsichtiger Kurs und Forderung nach Dialog Bayern geht bislang vorsichtig mit dem Thema um. Die Bayerische Lehrergewerkschaft fordert eine umfassende Diskussion mit allen beteiligten Akteuren, bevor über die Einführung eines verpflichtenden Zeiterfassungssystems entschieden wird. Besonders betont wird, dass die Erfassung als Instrument zur Unterstützung und nicht zur Kontrolle verstanden werden müsse. Die Landesregierung hat bislang noch keine konkreten Maßnahmen ergriffen, prüft aber verschiedene Optionen und beobachtet die Entwicklungen in anderen Bundesländern aufmerksam. Pilotprojekte als Testlauf für die Zukunft Über die genannten Bundesländer hinaus laufen in mehreren Regionen Pilotprojekte, um unterschiedliche Modelle der Arbeitszeiterfassung zu testen. In Nordrhein-Westfalen und Hessen beispielsweise kommen digitale Systeme und Softwarelösungen zum Einsatz, mit denen Lehrkräfte ihre Arbeitszeit erfassen können. Diese Versuche sollen Aufschluss darüber geben, wie sich technische Lösungen in den Schulalltag integrieren lassen, welche Herausforderungen entstehen und welche Akzeptanz sie bei den Lehrkräften finden. Solche Projekte sind wichtig, um zu erkennen, wo sich praktikable Ansätze bewähren – und wo noch nachgesteuert werden muss. Die Ergebnisse fließen in politische Entscheidungsprozesse ein und dienen als Grundlage für Verhandlungen zwischen Bildungsministerien und Gewerkschaften. Sie helfen auch dabei, die Anforderungen an Software, Schnittstellen und Schulstrukturen besser zu definieren. Herausforderungen vor Ort: Unsicherheit in den Schulen Unabhängig vom jeweiligen Landesmodell zeigt sich: In vielen Schulen herrscht Unsicherheit. Schulleitungen fragen sich, welche Systeme praxistauglich sind, wie sie sich mit dem Stundenplan verknüpfen lassen und wer letztlich für die Umsetzung verantwortlich ist. Dabei geht es nicht nur um technische Fragen, sondern auch um Kapazitäten, rechtliche Sicherheit und Akzeptanz bei den Kolleginnen und Kollegen. Die Kultusministerien stehen unter wachsendem politischen und gesellschaftlichen Druck. Das Thema Arbeitszeiterfassung ist durch Gerichtsurteile und steigende Arbeitsbelastung in den Fokus gerückt – jetzt gilt es, praktikable Lösungen zu schaffen, die sowohl den Anforderungen des Arbeitszeitgesetzes gerecht werden als auch den Bedürfnissen der Schulen und Lehrkräfte entsprechen. Was zählt zur Arbeitszeit von Lehrkräften? Ein zentrales Problem bei der Einführung der Arbeitszeiterfassung liegt in der Definition der Arbeitszeit selbst. Anders als in vielen anderen Berufen besteht die Arbeitszeit von Lehrerinnen und Lehrern nicht nur aus der reinen Unterrichtszeit. Auch Vor- und Nachbereitung, Korrekturen, Elterngespräche, Konferenzen, Klassenfahrten oder Verwaltungsaufgaben sind Teil der täglichen Arbeit – allerdings bislang nur selten formal erfasst. Arbeitszeituntersuchungen wie jene der Friedrich-Ebert-Stiftung oder wissenschaftliche Studien der GEW zeigen, dass Lehrkräfte im Durchschnitt deutlich mehr als die regulären Wochenstunden arbeiten. Gleichzeitig fehlt es an belastbaren Daten über die tatsächliche Arbeitszeitverteilung. Eine strukturierte Erfassung der Arbeitsstunden könnte hier nicht nur Klarheit schaffen, sondern auch Argumente für einen realistischeren Umgang mit Aufgabenverteilung und Personalbedarf liefern. Auch Schüleraufsichten, Pausenaufsicht, Teamgespräche oder Fortbildungen zählen zur Arbeitszeit – doch sie werden bisher meist informell organisiert. Eine moderne Arbeitszeiterfassung müsste all diese Tätigkeiten erfassen können – flexibel, nachvollziehbar und realitätsnah. Chancen und Herausforderungen einer digitalen Zeiterfassung Die Einführung einer Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte wird häufig kritisch gesehen. Viele befürchten mehr Bürokratie, zusätzliche Belastung und eine Einschränkung der pädagogischen Freiheit. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich: Die Chancen überwiegen. Eine strukturierte Erfassung der Arbeitszeit schafft Transparenz. Sie macht sichtbar, wie viele Stunden Lehrkräfte tatsächlich arbeiten – und in welchen Bereichen besonders viel Zeit anfällt. Dies kann zu einer gerechteren Aufgabenverteilung führen, etwa bei Klassenleitungen, Projekten oder Elterngesprächen. Besonders wichtig ist der Vergleich zwischen Ist- und Soll-Arbeitszeit, um Überlastungen zu identifizieren und eine angemessene Entlohnung zu fördern. Zudem kann ein digitales System helfen, Mehrarbeit sichtbar zu machen und auszugleichen. Gerade bei Teilzeitkräften ist es bislang schwierig, Überstunden zu erfassen oder auszugleichen – obwohl viele von ihnen regelmäßig über die vereinbarte Stundenzahl hinaus arbeiten. Auch für die Personalplanung auf Schulleitungsebene bietet eine Erfassung wichtige Anhaltspunkte. Natürlich gibt es Herausforderungen: Die Akzeptanz bei den Kollegien muss aufgebaut werden. Es braucht einfache, intuitive Systeme, die sich in den Schulalltag integrieren lassen. Gleichzeitig müssen Datenschutz, Flexibilität und rechtliche Sicherheit gewährleistet sein. Die Digitalisierung bietet hier jedoch viele Chancen, Lösungen zu entwickeln, die dem Berufsbild gerecht werden. Mögliche Systeme und Modelle zur Arbeitszeiterfassung Für die Einführung einer Arbeitszeiterfassung im Bildungsbereich stehen verschiedene Modelle zur Verfügung. Klassische Stempeluhren sind im Schulalltag ungeeignet – gefragt sind flexible, digitale Systeme, die alle relevanten Tätigkeiten abbilden können. Eine Möglichkeit sind digitale Zeiterfassungssysteme, die per App, Web oder über schulinterne Software funktionieren. Hier können Lehrkräfte Beginn und Ende ihrer Tätigkeiten erfassen – unabhängig davon, ob es sich um Unterricht, Vorbereitung oder Verwaltung handelt. Diese Daten können anonymisiert ausgewertet und für Planungszwecke genutzt werden. Ein weiterer Ansatz sind Arbeitszeitkonten. Lehrkräfte erfassen ihre Tätigkeiten fortlaufend, und Überstunden oder Mehrarbeit werden automatisch auf das Konto übertragen. Diese Stunden können später in Form von Ausgleichstagen oder zusätzlichem Urlaub abgebaut werden. Dabei ist es wichtig, die Ist-Arbeitszeiten mit den Soll-Arbeitszeiten zu vergleichen, um eine transparente und gerechte Erfassung zu gewährleisten. Auch die Integration in den Stundenplan oder die Schulverwaltungssoftware ist denkbar. So können Unterrichtszeiten automatisch erfasst und mit Zusatzstunden ergänzt werden. Wichtig ist, dass die Systeme flexibel genug sind, um verschiedene Arbeitszeitmodelle abzubilden – etwa bei Teilzeit, Teamteaching oder Abordnungen. Für eine erfolgreiche Einführung braucht es allerdings mehr als nur Technik: Es braucht Schulungen, klare Regelungen, politische Unterstützung und den Willen zur Zusammenarbeit. Nur so kann die Umsetzung gelingen – und zu echten Verbesserungen führen. Ein Blick nach vorn: Umsetzung und nächste Schritte Die kommenden Jahre werden entscheidend sein. Das Thema Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte hat den politischen Raum erreicht – jetzt geht es um konkrete Maßnahmen. Kultusministerien müssen Rahmenbedingungen schaffen, Pilotphasen begleiten und geeignete Systeme auswählen. Gleichzeitig müssen Schulleitungen und Lehrkräfte einbezogen werden, um Akzeptanz und Praxisnähe sicherzustellen. Auch auf Bundesebene könnte eine gesetzliche Grundlage geschaffen werden, um die flächendeckende Einführung zu unterstützen. Erste Modellprojekte zeigen: Mit der richtigen technischen Lösung und klaren Regelungen kann die Erfassung der Arbeitszeiten zur echten Entlastung werden – für die Lehrkräfte ebenso wie für die Schulverwaltung. Technische Anforderungen und Datenschutz bei der Zeiterfassung Damit Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte im Schulkontext funktionieren kann, muss die eingesetzte Software bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Neben einer intuitiven Bedienung und der Möglichkeit, vielfältige Tätigkeiten wie Unterrichtszeit, Pausenaufsicht oder Fortbildungen flexibel zu erfassen, spielen vor allem der Datenschutz. Daten der Lehrerinnen und Lehrer geschützt, sicher gespeichert und nur zweckgebunden verarbeitet werden dürfen. Systeme zur Arbeitszeiterfassung in Schulen sollten deshalb klare Zugriffsrechte definieren – etwa für Schulleitungen, die Einblick in aggregierte Daten erhalten dürfen, ohne in sensible Einzeldaten einzugreifen. Auch die Frage der Cloud-Speicherung ist entscheidend: Anbieter wie TimeTrack ermöglichen eine sichere, verschlüsselte Speicherung in europäischen Rechenzentren. Für Arbeitgeber im Bildungsbereich ist es wichtig, ein Zeiterfassungssystem zu wählen, das nicht nur technisch zuverlässig ist, sondern auch die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte respektiert und Vertrauen schafft – gerade bei Themen wie Kontrolle und Transparenz. Pädagogischer Mehrwert: Wie Arbeitszeiterfassung die Schulqualität stärkt Eine strukturierte Arbeitszeiterfassung bringt nicht nur rechtliche Klarheit und schützt Lehrerinnen und Lehrer vor unbezahlter Mehrarbeit – sie kann auch einen direkten Beitrag zur Schulentwicklung leisten. Wenn die tatsächliche Arbeitszeit von Lehrkräften sichtbar wird, lassen sich Belastungsspitzen besser erkennen und gezielter ausgleichen. Dies ermöglicht eine gerechtere Verteilung von Aufgaben innerhalb des Kollegiums und entlastet die Beschäftigten nachhaltig. Schulleitungen können auf Basis der erfassten Daten fundierte Entscheidungen treffen – etwa bei der Planung von Unterrichtsverteilung, Teambesprechungen oder schulischen Projekten. Zudem trägt mehr Transparenz über die Arbeitszeit zur Anerkennung der vielfältigen Tätigkeiten bei, die oft im Verborgenen stattfinden. Wenn die Rahmenbedingungen für Lehrkräfte verbessert werden, profitieren auch die Schülerinnen und Schüler – durch motiviertere Lehrkräfte, ausgeglichenere Teams und eine nachhaltigere Organisation des Schulalltags. Eine durchdachte Zeiterfassung kann also mittelbar auch die Qualität von Bildung und Betreuung steigern. Handlungsempfehlungen für Schulen: Nächste Schritte in der Praxis Damit die Einführung der Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte gelingt, braucht es mehr als nur Software – gefragt ist ein gemeinsamer Veränderungsprozess. Schulen sollten Pilotprojekte aktiv begleiten und die Ergebnisse ernsthaft evaluieren, um die Einführung fundiert vorbereiten zu können. Schulleitungen wiederum benötigen klare Informationen zur rechtlichen Lage, zur Ausgestaltung der Pflicht zur Arbeitszeiterfassung und zur Umsetzung innerhalb bestehender Strukturen. Nur wenn sie über den notwendigen rechtlichen Rahmen und passende Systeme verfügen, können sie ihrer Verantwortung als Arbeitgeber gerecht werden. Lehrkräfte sollten frühzeitig in den Prozess eingebunden werden, damit ihre Erfahrungen, Sorgen und Vorschläge in die Auswahl und Gestaltung der Zeiterfassungssysteme einfließen können. Eine offene Kommunikation im Kollegium fördert Akzeptanz und Vertrauen. Wichtig ist außerdem, dass Arbeitszeiterfassung nicht als Kontrolle, sondern als Chance verstanden wird – zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, zur Förderung der Lehrkräftearbeitszeit und zur Stärkung der Schulentwicklung. Ein transparenter Weg, bei dem alle Beteiligten gemeinsam handeln, ist entscheidend für den Erfolg. Digitale Zeiterfassung mit TimeTrack: eine Lösung für den Schulalltag Ein Beispiel für eine flexible, digitale Lösung ist TimeTrack – eine Software zur Arbeitszeiterfassung, die auch speziell für den Einsatz im Bildungswesen entwickelt wurde. TimeTrack ermöglicht es Lehrerinnen und Lehrern, ihre Arbeitszeit präzise zu erfassen – ob im Klassenzimmer, im Homeoffice oder unterwegs. Die App ist einfach zu bedienen und lässt sich problemlos in den schulischen Alltag integrieren. Ein großer Vorteil: TimeTrack ist offizieller Partner der Schulverwaltungssoftware EduPage und lässt sich in bestehende Schulplanungssysteme einbinden. So entsteht eine durchgängige Verbindung zwischen Stundenplan, Arbeitszeiterfassung und Personalplanung. Schulen können individuelle Arbeitszeitmodelle abbilden, Ausgleichsregelungen dokumentieren und für Transparenz sorgen – ohne zusätzlichen Verwaltungsaufwand. Auch in Hinblick auf das Arbeitszeitgesetz bietet TimeTrack Rechtssicherheit: Pausenzeiten, Ruhezeiten und Höchstarbeitszeiten können automatisch überprüft werden. Für Schulleitungen bietet das System zudem eine wertvolle Übersicht über die Arbeitsbelastung im Kollegium. Damit wird TimeTrack zu einem praktischen Werkzeug für die Umsetzung der Zeiterfassungspflicht im Schulkontext – und zu einem echten Baustein für gerechtere Arbeitsbedingungen. Kritik und Bedenken Trotz der potenziellen Vorteile gibt es auch Kritik und Bedenken hinsichtlich der Einführung einer Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte. Einige Lehrkräfte befürchten, dass die Erfassung der Arbeitszeit zu einer zusätzlichen Belastung führen könnte. Die Sorge besteht, dass der administrative Aufwand die ohnehin schon hohe Arbeitsbelastung weiter erhöht und die Flexibilität in der Arbeitszeitplanung einschränkt. Diese Flexibilität ist für viele Lehrkräfte essenziell, um den vielfältigen Anforderungen ihres Berufs gerecht zu werden. Ein weiterer Kritikpunkt ist die mögliche Kontrolle und Überwachung der Lehrkräfte durch die Arbeitszeiterfassung. Es besteht die Befürchtung, dass die Erfassung der Arbeitszeit als Instrument zur Überwachung und Kontrolle genutzt werden könnte, anstatt zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen beizutragen. Dies könnte das Vertrauensverhältnis zwischen Lehrkräften und Schulleitungen belasten und zu einer Verschlechterung des Arbeitsklimas führen. Auch die technische Umsetzung und der Datenschutz sind wichtige Aspekte, die berücksichtigt werden müssen. Die Einführung eines neuen Systems zur Arbeitszeiterfassung erfordert eine sorgfältige Planung und Umsetzung, um sicherzustellen, dass die erfassten Daten sicher und datenschutzkonform verarbeitet werden. Die Bedenken umfassen unter anderem: Zusätzliche Belastung durch die Erfassung der Arbeitszeit Verlust der Flexibilität in der Arbeitszeitplanung Kontrolle und Überwachung der Lehrkräfte Technische Umsetzung und Datenschutzproblematik Kontrolle und Überwachung Die Kontrolle und Überwachung der Lehrkräfte durch die Arbeitszeiterfassung ist ein sensibler Punkt, der sorgfältig gehandhabt werden muss. Es ist entscheidend, dass die Arbeitszeiterfassung nicht als reines Kontrollinstrument wahrgenommen wird, sondern als Hilfsmittel zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zur Reduzierung von Mehrarbeit. Die Kontrolle und Überwachung sollten sich auf die Erfassung und Abrechnung von Überstunden beschränken und nicht auf die Überwachung der individuellen Arbeitszeit der Lehrkräfte. Ein wichtiger Aspekt ist die Einbeziehung der Lehrkräfte in die Entscheidung über die Einführung einer Arbeitszeiterfassung. Lehrkräfte sollten die Möglichkeit haben, ihre Bedenken und Anliegen zu äußern und aktiv in den Entscheidungsprozess eingebunden werden. Dies fördert die Akzeptanz und das Vertrauen in das neue System und stellt sicher, dass die Arbeitszeiterfassung tatsächlich zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen beiträgt. Die Kontrolle und Überwachung umfassen unter anderem: Erfassung und Abrechnung von Überstunden Überwachung der Arbeitszeitplanung Einbeziehung der Lehrkräfte in die Entscheidung über die Einführung einer Arbeitszeiterfassung Möglichkeit für die Lehrkräfte, ihre Bedenken und Anliegen zu äußern Durch eine transparente und partizipative Einführung der Arbeitszeiterfassung kann sichergestellt werden, dass das System nicht als Kontrollinstrument, sondern als Chance zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen wahrgenommen wird. Tipps für Lehrkräfte bei der direkten Umsetzung Die Einführung eines Systems zur Arbeitszeiterfassung für Lehrerinnen und Lehrer ist nicht nur eine rechtliche Notwendigkeit, sondern auch eine strukturelle und kulturelle Herausforderung. Damit die Umsetzung gelingt und sich positiv auf die Arbeitsbedingungen sowie den Schulalltag auswirkt, sollten Bildungseinrichtungen einige zentrale Aspekte berücksichtigen. Ein gut geplanter und abgestimmter Prozess ist dabei entscheidend – vom ersten Konzept bis zur langfristigen Anwendung im Arbeitsverhältnis. Ein erster und grundlegender Schritt besteht darin, die Einführung der Arbeitszeiterfassung als gemeinschaftliches Projekt zu begreifen. Das bedeutet: Schulen sollten frühzeitig alle Beteiligten – Lehrkräfte, Schulleitungen, Personalräte und Datenschutzbeauftragte – einbinden. Eine offene Diskussion über Ziele, Erwartungen und mögliche Bedenken schafft Vertrauen und fördert die Akzeptanz. Wichtig ist, die Arbeitszeiterfassung nicht als einseitige Maßnahme des Arbeitgebers zu kommunizieren, sondern als Chance zur Förderung von Transparenz und Gerechtigkeit im täglichen Miteinander. So kann das System langfristig zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen beitragen, anstatt als zusätzliche Belastung empfunden zu werden. Auch die Wahl des passenden Systems spielt eine zentrale Rolle. Nicht jede Schule benötigt dieselbe Lösung – entscheidend ist, dass die Software zu den organisatorischen Abläufen, dem Stundenplan und dem vorhandenen technischen Stand passt. Digitale Systeme wie TimeTrack bieten eine flexible und anpassbare Grundlage, die sowohl im Klassenzimmer als auch unterwegs eingesetzt werden kann. Dabei sollte die Zeiterfassung nicht nur die Unterrichtszeit abbilden, sondern auch die vielen anderen Tätigkeiten im Rahmen des Arbeitsverhältnisses: Vorbereitung, Konferenzen, Elterngespräche, Fortbildungen und vieles mehr. Ein gutes System berücksichtigt die Komplexität der Lehrerarbeitszeit und ermöglicht eine Erfassung, die dem realen Berufsalltag gerecht wird. In der praktischen Umsetzung empfiehlt es sich, zunächst mit einer Pilotphase zu starten. So lassen sich technische und organisatorische Fragen klären, ohne sofort die gesamte Schule in einen neuen Rhythmus zu zwingen. Die Erfahrungen aus einem solchen Testlauf helfen dabei, die Rahmenbedingungen anzupassen und realistische Ziele für die Auswertung und Nutzung der Daten zu definieren. Dabei sollte stets beachtet werden: Es geht nicht darum, jede Minute zu kontrollieren, sondern die Arbeitszeit im Sinne des Arbeitszeitgesetzes nachvollziehbar und fair zu dokumentieren. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Vertrauen, Selbstverantwortung und klaren Regeln ist entscheidend für den Erfolg. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Schulung aller Beteiligten. Lehrkräfte sollten praxisnah in die neue Zeiterfassung eingeführt werden, inklusive Beispielen für typische Situationen im Schulalltag. Auch die Schulleitungen benötigen eine klare Handlungsanleitung, um ihre Rolle als Arbeitgeber im Sinne der Arbeitszeiterfassung verantwortungsvoll wahrnehmen zu können. Fragen wie die Einhaltung der Höchstarbeitszeiten, der Umgang mit Mehrarbeit oder der Ausgleich von Überstunden müssen dabei genauso behandelt werden wie technische Aspekte der Nutzung. Hier empfiehlt sich eine enge Zusammenarbeit mit dem Anbieter der Software sowie mit den zuständigen Kultusministerien oder Schulträgern. Nicht zu unterschätzen ist außerdem der Faktor Kommunikation. Schulen sollten frühzeitig und regelmäßig über den Fortschritt der Umsetzung informieren – sei es über Konferenzen, interne E-Mails oder Aushänge im Lehrerzimmer. Auch Rückmeldungen aus dem Kollegium sollten aktiv eingeholt und ernst genommen werden. Die Einführung eines Zeiterfassungssystems ist kein einmaliger Vorgang, sondern ein Prozess, der kontinuierlich verbessert und angepasst werden kann. Wer hier transparent und offen kommuniziert, legt den Grundstein für eine nachhaltige Integration in die schulischen Arbeitsprozesse. Schließlich ist es ratsam, die Einführung der Arbeitszeiterfassung mit der Weiterentwicklung der Arbeitszeitmodelle zu verknüpfen. Die erfassten Daten können wertvolle Hinweise auf strukturelle Engpässe, Belastungsspitzen und Verbesserungspotenziale geben. Dies eröffnet Schulen, Schulträgern und Arbeitgeberverbänden die Möglichkeit, auf Grundlage konkreter Zahlen langfristige Veränderungen anzustoßen – etwa bei der Verteilung von Pflichtstunden, der Förderung von Teilzeitmodellen oder der Einführung von Arbeitszeitkonten. Die Pflicht zur Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte mag auf den ersten Blick wie eine reine gesetzliche Maßnahme wirken. In der Praxis bietet sie jedoch – bei kluger Umsetzung – einen Weg, das Arbeitsverhältnis transparenter, fairer und zukunftsfähiger zu gestalten. Mit den richtigen Schritten können Schulen diesen Wandel aktiv gestalten und zu Vorreitern für bessere Arbeitsbedingungen im Bildungswesen werden. FAQ – Häufige Fragen zur Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte Für wen gilt die Arbeitszeiterfassung nicht? Die Arbeitszeiterfassungspflicht gilt nicht für verbeamtete Lehrkräfte, da das Arbeitszeitgesetz für sie nicht direkt anwendbar ist. Auch leitende Angestellte, die ihre Arbeitszeit eigenverantwortlich bestimmen, können unter bestimmten Voraussetzungen ausgenommen sein. Wie viele Stunden arbeiten Lehrer in Österreich? Lehrkräfte in Österreich unterrichten je nach Schulform 20 bis 25 Stunden pro Woche. Rechnet man Vor- und Nachbereitung sowie Zusatzaufgaben hinzu, arbeiten viele de facto zwischen 40 und 50 Stunden pro Woche. Wie viele Stunden Fortbildung müssen Lehrer in Österreich absolvieren? Lehrkräfte sind gesetzlich zur regelmäßigen Fortbildung verpflichtet. In vielen Bundesländern liegt der Richtwert bei etwa 15 bis 20 Stunden pro Schuljahr. Wann kann auf Arbeitszeiterfassung verzichtet werden? Ein Verzicht auf Zeiterfassung ist möglich, wenn gesetzliche oder tarifliche Ausnahmen bestehen – etwa bei leitenden Angestellten mit völliger Autonomie über ihre Arbeitszeit. In der Regel gilt die Pflicht jedoch für fast alle Beschäftigten im Rahmen des Arbeitszeitgesetzes. Fazit Die Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte ist mehr als eine rechtliche Pflicht – sie ist ein Weg hin zu mehr Fairness, Transparenz und besseren Arbeitsbedingungen im Schulsystem. Auch wenn noch viele Fragen offen sind, zeigt die aktuelle Diskussion, dass Veränderungen nötig und möglich sind. Die Anforderungen an den Lehrerberuf sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen – nicht nur durch wachsende Aufgabenfelder, sondern auch durch gesellschaftlichen Druck, Fachkräftemangel und zunehmende pädagogische Verantwortung. In diesem Kontext kann eine verlässliche, strukturierte Arbeitszeiterfassung helfen, die tatsächliche Belastung sichtbar zu machen – und damit endlich auf eine sachliche Grundlage zu stellen. Der Weg zu einer flächendeckenden Einführung mag noch lang sein – doch die bisherigen Pilotprojekte, Studien und Diskussionen zeigen, dass es praktikable und akzeptierte Ansätze gibt. Mit dem richtigen Maß an Beteiligung, technischer Unterstützung und politischer Weitsicht kann die Arbeitszeiterfassung ein echter Wendepunkt für das Arbeitsverhältnis von Lehrkräften sein. Sie eröffnet die Möglichkeit, Arbeitszeitmodelle neu zu denken, Teilzeit fair zu gestalten, Überlastung zu vermeiden und die pädagogische Qualität nachhaltig zu sichern. Fabian NeigerZeitmanagement ist das A und O von einem erfolgreichen Projekt! Bei Erfahrungen in der Gastronomie, im Banking und im Marketing habe ich gelernt, wie wichtig es ist seine Zeit bewusst einzuteilen und was dabei herausspringen kann. So lässt sich zum Beispiel die Effizienz, die Anzahl der Pausen, und die Qualität der Arbeit bewusst steigern, wenn die eigene Zeit richtig organisiert wird. Ich freue mich, als Blog-Autor mich selbst über Zeitmanagement weiterzubilden und dieses Wissen mit Interessierten zu teilen! https://www.timetrackapp.com/wp-content/uploads/2023/09/lehrer-Arbeitszeit.png 1207 2025 Fabian Neiger https://www.timetrackapp.com/wp-content/uploads/2024/03/TimeTrack-Logo.png Fabian Neiger2025-04-21 11:00:542025-04-22 12:58:40Arbeitszeiterfassung & Lehrer: Pflicht, Herausforderung und Chance für das Schulsystem