Bitte nicht stören – Ruhezeit im Arbeitszeitgesetz#Rechtliches Inhaltsverzeichnis Das Arbeitszeitgesetz – Ruhezeit Arbeitszeitgesetz – Ruhezeit von 8 Stunden oder 11? Ausnahmen der Ruhezeit – Arbeitszeitgesetz Gesetzliche Ruhezeiten bei der Arbeit kürzen Was passiert bei fehlender Ruhezeit? Das Arbeitszeitgesetz dient der Sicherheit und dem Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer. In diesem Blogbeitrag haben wir für Sie zusammengefasst, worauf es im Arbeitszeitgesetz wirklich ankommt und was das für die Schichtplanung in Ihrem Unternehmen wirklich bedeutet! Das Arbeitszeitgesetz – Ruhezeit „Arbeitszeit im Sinne dieses Gesetzes ist die Zeit vom Beginn bis zum Ende der Arbeit ohne die Ruhepausen“. So steht es im Arbeitszeitgesetz, aber was sind Ruhepausen und was ist Ruhezeit? Definition: Pausen, Ruhezeit und Überstunden Ruhepausen sind die per Gesetz vorgeschriebenen Pausenzeiten, die Mitarbeiter wahrnehmen müssen. Im Rahmen einer Arbeitszeit von mehr als sechs Stunden, also auch bei acht Stunden, sind zum Beispiel mindestens 30 Minuten Ruhepause einzuhalten. Nach Beendigung der täglichen Arbeitszeit eine ununterbrochene Ruhezeit einzuhalten. Das bedeutet, dass keine Arbeitszeit abgeleistet werden darf. Die Ruhezeit ist die Zeit zwischen dem Feierabend und dem nächsten Arbeitsbeginn von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Überstunden sind keine Mehrarbeit und werden vom Arbeitszeitgesetz nicht berücksichtigt. Allerdings sind Überstunden auch nur dann zulässig, wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmende sich vertraglich über die Überschreitung der vereinbarten Arbeitsstunden geeinigt haben. Regelungen Das Arbeitszeitgesetz enthält viele Regelungen zur Ruhezeit und ebenso viele Ausnahmen. In Einrichtungen zur Behandlung, Pflege und Betreuung von Personen können die Ruhezeiten nach Arbeitsende nicht immer eingehalten werden. In Krankenhäusern, Verkehrsbetrieben und der Landwirtschaft gibt es also Sonderregelungen, die im Arbeitszeitgesetz eindeutig definiert werden. Beispielsweise gibt es auch eine Regelung zur Rufbereitschaft. Diese gilt dennoch als Ruhezeit und nicht als Arbeitszeit. Eine Verlängerung einer anderen Ruhezeit oder der Ausgleichszeiträume ist also bei Rufbereitschaft seitens der Arbeitgeber nicht notwendig. Ruhezeit bei der Arbeit 4.0 Die per Gesetz geregelte Arbeitsruhe ist nicht mehr zeitgemäß? Es ist gut möglich, dass durch Konzepte der New Work und durch mobiles Arbeiten die Ruhezeiten auch als störend empfunden werden können. In der Regel gilt aber immer noch, dass Kürzungen der Arbeitsruhe langanhaltende Folgen für die Angestellten haben könnten. Ist Pausenzeit auch Ruhezeit? Gesetzlich vorgeschriebene Pausen sind notwendig für eine gesunde Arbeitsweise und mehr Produktivität. Pausenzeit ist keine Ruhezeit, denn sie unterscheiden sich grundsätzlich von der Ruhezeit im Rahmen vom Arbeitszeitgesetz. Arbeitgebern sind also eine Einhaltung und den Mitarbeiter Inanspruchnahme der Pausenzeit in Abhängigkeit der Arbeitszeiten vorgeschrieben. Die Ruhezeit muss unabhängig von der Arbeitszeit und der Branche in der Arbeitswelt immer eingehalten werden und hat immer die gleiche Dauer für die Arbeitnehmer. Arbeitszeitgesetz – Ruhezeit von 8 Stunden oder 11? Wie lang genau die Ruhezeit der Arbeitnehmer sein soll, wird im Paragraf 5 Abs. 1 ARBZG. Der Inhalt des Absatzes 1 sieht wie folgt aus: „Die Arbeitnehmer müssen nach Beendigung der täglichen Arbeitszeit eine ununterbrochene Ruhezeit von mindestens elf Stunden haben.“ Was steht alles im Arbeitszeitgesetz zur Ruhezeit? Im Arbeitszeitgesetz steht, dass eine ununterbrochene Ruhezeit von mindestens elf Stunden eingehalten werden muss. Arbeitnehmer müssen nach Beendigung der täglichen Arbeitszeit also eine zeitliche Pause bis zum Arbeitsbeginn einhalten. Was ist die maximale Arbeitszeit? Die Arbeitszeit ist also der genaue Zeitraum zwischen Arbeitsantritt und Arbeitsende bei Feierabend, bevor die Ruhezeit beginnt. Die maximale Arbeitszeit von Arbeitnehmer berechnet sich anhand der Tagesbasis. Die maximale Arbeitszeit von acht Stunden an allen sechs Werktagen, einschließlich des Samstags, beträgt dann in der Summe 48 Stunden in der Woche. 48 Stunden sind also die maximalen Arbeitszeiten pro Woche, die eine gesetzliche Einhaltung verlangen. Wie sieht es jetzt mit einer Verlängerung der Arbeitszeit auf zehn Stunden aus? Im Arbeitszeitgesetz ist das möglich, allerdings kann eine Betriebsvereinbarung andere Regelungen enthalten. Für Arbeitgeber bedeutet das allerdings, dass eine maximale Arbeitszeit von 48 Stunden in der Woche durchschnittlich nicht überschritten werden darf innerhalb von sechs Monaten. Allerdings gibt es auch hier gesonderte Regelungen mit Ausnahmen für diverse Branchen. In Einrichtungen zur Behandlung von Personen, in Krankenhäusern, in der Pflege, für Gaststätten, Rundfunk, Tierhaltung und Landwirtschaft kann eine Vereinbarung mit Sozialpartnern gelten. Dann muss eine durchschnittliche Arbeitszeit von 48 Stunden in der Woche innerhalb des zwölften Kalendermonats eingehalten werden. Ausnahmen der Ruhezeit – Arbeitszeitgesetz Schon jetzt wird klar, dass das Arbeitszeitgesetz nur die Grundnorm für die Dauer der Zeiten von Arbeitnehmern und Arbeitgebern darstellt. Es gibt zahlreiche abweichende Regelungen, die am Ende die tatsächliche Arbeitszeit innerhalb des Gesetzes rechtfertigen. 1. Sonntagsarbeit Die erste der Ausnahmen ist die Sonntagsarbeit an Sonn- und Feiertagen. Das Arbeitszeitgesetz soll eigentlich die Erholung der Mitarbeiter an Sonntagen sicherstellen und explizite Ruhezeiten gewährleisten. Die tatsächliche Zeit der Arbeit soll sich an den anderen Arbeitstagen abspielen. In einigen Bereichen, wie Einrichtungen zur Behandlung, Pflege und der Betreuung ist die Feiertagsarbeit aber unverzichtbar. Die gesetzliche Zahl an Stunden Ruhezeit muss eingehalten werden, aber die Arbeit kann trotz eigentlicher Ruhezeiten in einigen Branchen stattfinden. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass bei Arbeit an Sonn- und Feiertagen die Arbeitnehmer mindestens 15 Sonntage im Jahr freihaben müssen. 2. Nachtarbeit Von Nachtarbeit ist immer dann die Rede, wenn Mitarbeiter zwischen 23 und 6 Uhr arbeiten. Eigentlich sind diese Ruhezeiten zur körperlichen Erholung festgehalten. Dennoch ist es in einigen Branchen wichtig, dass Arbeitnehmer/-innen auch zu diesen Zeiten verfügbar sind. Die tägliche Arbeitszeit liegt hier bei acht Stunden. Wenn ein Ausgleich der Nachtarbeit innerhalb von vier Wochen geschieht, sind in Ausnahmefällen auch Arbeitszeiten von bis zu 10 Stunden möglich. 3. Schichtarbeit In Schichtbetrieben gilt noch eine Ausnahmeregelung, die wirklich interessant ist. Denn Betriebe, die in Schichten arbeiten, können den Beginn und das Ende der Feiertagsruhe um bis zu 6 Stunden verschieben. Die Ruhezeit muss aber dennoch eingehalten werden. Eine Betriebsvereinbarung kann natürlich darüber hinaus strengere Regelungen festhalten. Gesetzliche Ruhezeiten bei der Arbeit kürzen Ruhezeiten bei der Arbeit können tatsächlich auch einer Verkürzung unterliegen, mit einer Reduzierung der Ruhezeit von mindestens elf Stunden Ruhezeit auf nur noch zehn Stunden. Diese Branchen können von diesen Regelungen Gebrauch machen: Das ist zwar nur in sozial relevanten Branchen der Fall, aber dennoch kann dort die Ruhezeit um eine Stunde verkürzt werden: Bei Mitarbeitenden von Krankenhäusern Mitarbeiter in der Behandlung, Pflege und Betreuung von Personen Gaststätten und anderen Einrichtungen zur Bewirtung und Beherbergung In Verkehrsbetrieben Beim Rundfunk In der Landwirtschaft und der Tierhaltung Was bedeutet diese Verkürzung? Die Ruhezeit kann um eine Stunde verkürzt werden, wenn die Stunden Ruhezeit innerhalb von vier Wochen wieder ausgeglichen werden. Innerhalb eines Monats müssen andere Ruhezeiten bei einer Verkürzung also um eine Stunde verlängert werden. Was passiert bei fehlender Ruhezeit? Das Arbeitszeitgesetz soll die Mitarbeiterschützen und die Gesundheit der arbeitenden Teams sicherstellen. Gleichzeitig bietet es einem Unternehmen damit Flexibilität. Das geschieht genau dann, wenn flexible und individuelle Arbeitszeitmodelle und Freiheiten bei der Arbeitszeitgestaltung genutzt werden. Die Folgen von fehlenden Ruhezeiten können also sehr hoch sein. Es kann zu physischen und psychischen Erkrankungen der Angestellten kommen und die Teams im Unternehmen deutlich schwächen. Lassen Sie es gar nicht erst so weit kommen und nutzen Sie die Möglichkeiten einer intelligenten Zeiterfassung für Ihre Angestellten. So haben Sie immer einen Überblick darüber, bei wem ein Ausgleich notwendig ist. Mit TimeTrack können Sie sogar die Funktion für intelligente Schichtpläne nutzen und schaffen mit der automatischen Dienstplanung direkt die besten Voraussetzungen für Ihre Mitarbeiter und Ihr Unternehmen. Überzeugen Sie sich selbst von den vielen Vorteilen unserer Web-App und testen Sie die 14-tägige Probeversion! Fazit Die Ruhezeiten für Ihre Mitarbeiter sind im Arbeitszeitgesetz klar definiert. In einigen systemrelevanten Branchen gibt es Ausnahmen und Ausgleichsregelungen für die Ruhezeit. Wichtig ist, immer einen Überblick über die Arbeitszeit der Arbeitnehmerzu haben – und dafür gibt es zukunftsgerichtete Tools wie TimeTrack, die Ihnen den Arbeitsalltag erleichtern! Lara AugatZeit will gut geplant sein. Als junge Mutter und studierte Philosophin beschäftige ich mich mit der Bedeutung von Zeit und welchen Einfluss diese auf unseren Arbeitsalltag hat. Um die perfekte Work-Life-Balance zu finden, schreibe ich gerne über die Themen der Arbeitspsychologie und des Projektmanagements. Denn gerade die Perspektive aus den Geisteswissenschaften kann für Sie von großem Vorteil sein! 30. Juni 2023/von Lara Augat https://www.timetrackapp.com/wp-content/uploads/2023/06/Blog-Images-82.jpg 1197 2025 Lara Augat https://www.timetrackapp.com/wp-content/uploads/2024/03/TimeTrack-Logo.png Lara Augat2023-06-30 14:09:072024-10-31 10:40:41Bitte nicht stören – Ruhezeit im Arbeitszeitgesetz