Unübersichtlich, fehleranfällig, zeitaufwendig – Diese Eigenschaften werden oft Dienstplänen zugeschrieben: Aber nur, wenn sie händisch oder mit Excel erstellt werden. Dabei ist es mit den richtigen Tools doch so einfach einen Dienstplan zu erstellen. In diesem Kapitel erfahren Sie auf welche Faktoren Sie auf jeden Fall Acht geben sollten, um erfolgreich Dienste zu planen.
Ablauf einer Dienstplangestaltung
Folgende Punkte müssen Sie unbedingt bei Ihrer Dienstplangestaltung beachten, da es ansonsten zu schwerwiegenden Konsequenzen kommen könnte:
1. Zielsetzung
Jeder Plan verfolgt ein Ziel, so auch der Dienstplan. Bevor Sie Ihren Dienstplan drauf los erstellen, gilt es vorerst das Ziel zu definieren. Möchten Sie besonders kostengünstig planen oder benötigen Sie eine durchgehende Besetzung der Schicht? Es liegt an Ihnen das Ziel zu setzen.
2. Benötigte Qualifikationen definieren und einplanen
Teilen Sie die richtigen Mitarbeiter mit den gewünschten Qualifikationen richtig ein. Besteht ein Unternehmen aus vielen Mitarbeitern bzw. Mitarbeiterinnen, geht der Überblick über deren Know-How schnell verloren.
3. Mitarbeiter:innen den entsprechenden Schichten zuteilen
Nun müssen die benötigten Mitarbeiter:innen in den entsprechenden Zeitintervallen eingeteilt werden. Falls ein Unternehmen sehr groß ist oder gar mehrere Standorte hat, geschehen bei der händischen Planung oder jener mit Excel im Nu Fehler.
a) Mitarbeiterverträge berücksichtigen
Je nachdem wie viele Stunden Ihre Mitarbeitenden arbeiten, gestaltet sich die Dienstplanung anderes. Besonders wichtig sind die Regelungen bezüglich Urlaub, Arbeitszeitkonten, Überstunden, Zuschlägen bei Nachtarbeiten und Arbeit an Feiertagen und Zulagen bei besonderen Diensten, wie zum Beispiel bei dem Bereitschaftsdienst.
b) Verfügbarkeiten der Mitarbeiter:innen beachten
Neben diesen Schritten müssen zusätzlich sowohl die Bedürfnisse als auch Verfügbarkeiten der Mitarbeiter:innen berücksichtigt werden, was bei persönlicher Absprache sehr viel Zeit in Anspruch nimmt.
c) Einwilligung der Arbeitnehmer:innen
Einen Dienstplan zu planen und dessen Ausführung zu erwarten, ohne davor eine Bestätigung des Erhalts seitens der Mitarbeitenden zu bekommen, kann problematisch werden. Klären Sie bei der Dienstplanerstellung unbedingt ab, ob ihre Mitarbeiter:innen bestimmte Wünsche haben oder ihre Verfügbarkeiten sich geändert haben. Bitten Sie Ihre Mitarbeitenden um ihr Einverständnis zum Dienstplan, damit dieser daraufhin problemlos ausgeführt werden kann.
d) Interessenskonflikte
Besonders bei großen Teams kann man, egal wie sehr man es auch will, nicht die Wünsche jedes Mitarbeiters beachten. Manchmal sind die Präferenzen mancher Arbeitnehmer:innen nicht mit den gesetzlichen Bestimmungen vereinbar. Hier gilt es Prioritäten zu setzen und beispielsweise Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, welche gerne mehr als 4 Nächte hintereinander arbeiten würden, dennoch einen Ruhetag zuzuweisen.
4. Gesetzliche Bestimmungen berücksichtigen
Bei der Dienstplangestaltung müssen vor allem das Arbeitszeitgesetz, die Mindestruhezeit zwischen Schichten, die maximale tägliche und wöchentliche Arbeitszeit und Ausgleichstage für Arbeit an Sonn- und Feiertagen berücksichtigt werden. Des Weiteren müssen in manchen Fällen auch das Mutterschutzgesetz, das Jugendarbeitsschutzgesetz, das Schwerbehindertengesetz und das Mindestlohngesetz beachtet werden.
a) Arbeitswissenschaftliche Faktoren miteinbeziehen
Falls Ihr Unternehmen auf kontinuierliche Arbeit setzt und somit teils auch Nachtschichten erfordert, ist es notwendig, dass Sie Ihren Mitarbeitenden die gesetzlich vorgegebenen Ruhetage geben. Besonders bei Nachtschichten ist dies relevant.
5. Dienstpläne robust gestalten
Da nicht immer alles nach Plan verläuft, ist es notwendig, dass Sie Ihre Dienstpläne so robust wie möglich gestalten. Es muss klar sein, wer bei welchem/welcher Mitarbeiter:in bei dessen Ausfall einspringen kann. Investieren Sie in diesem Aspekt gerne Zeit, denn es wird sich im Falle des Falles auszahlen. Sie sparen sich viel Zeit, die ansonsten bei im Nachhinein erstellen Änderungen verloren ginge.
6. Dienstpläne früh bekannt geben
Vergessen Sie nicht, dass Ihre Mitarbeitenden neben dem Berufsleben auch ein Privatleben haben und einer Work Life Balance bedürfen! Besonders Mitarbeiter:innen mit Kindern, in Ausbildung oder mit sonstigen Verpflichtungen sind nicht immer verfügbar und tun sich ohnehin schwer, alles unter einen Hut zu bringen. Kurzfristige Planänderungen man keiner; lieber weiß man früher Bescheid, um sich auf die kommenden Tage/Wochen dementsprechend einstellen zu können.